Dr. Andreas Sommerhuber, Facharzt für Urologie und Andrologie

Vasektomie

Die Vasektomie (operative Unterbrechung der Samenleiter) ist eine einfache und dauerhafte Form der Empfängnisverhütung, sie stellt die sicherste Methode dar, um eine anhaltende Unfruchtbarkeit zu erzielen. Man schätzt, dass weltweit etwa 40-60 Millionen Männer auf diese Verhütungsmethode vertrauen.

VOR DER VASEKTOMIE

Vor der Entscheidung zur Vasektomie muss für den Mann bzw. beide Partner die Familienplanung abgeschlossen sein, da der Eingriff als endgültig zu betrachten ist. Zunächst erfolgt eine urologische Begutachtung und ein Erstgespräch in meiner Ordination, worauf nach umfassender Beratung der Termin für die Unterbindung vereinbart werden kann.

TECHNIK DER VASEKTOMIE

Der Eingriff wird in örtlicher Betäubung durchgeführt. Über einen oder zwei kleine Schnitte im Hodensack wird der Samenleiter jeder Seite dargestellt und durchtrennt, die Enden werden verschlossen und durch eine Schicht Bindegewebe voneinander getrennt. Die Vasektomie sollte schmerzarm bis schmerzfrei sein, eventuell verspürt man während des Eingriffs den Zug am Samenleiter.

WAS PASSIERT NACH EINER VASEKTOMIE?

Die Spermien (= Samenzellen) haben etwa lediglich 0,5-1% Anteil am gesamten Ejakulat, der Rest besteht aus Samenflüssigkeit. Durch die Durchtrennung der Samenleiter können die Spermien nicht mehr in die Samenflüssigkeit gelangen, wodurch die Unfruchtbarkeit eintritt. Dies geschieht allerdings nicht sofort nach dem Eingriff, es sind zumindest etwa 20 Ejakulationen nötig, um die Samenflüssigkeit von Spermien zu befreien. Deswegen ist es äußerst wichtig, anfänglich das gewohnte Verhütungsmittel zu verwenden, bis zwei negative Samenproben jeweils ohne Hinweis auf Samenfäden (Azoospermie) in meiner Ordination vorliegen; erst dann ist ungeschützter Geschlechtsverkehr sicher.
Die Samenproduktion erfolgt danach weiterhin in den Hoden, die Spermien werden aber in den Nebenhoden abgebaut. Somit tritt nach dem Eingriff keine Änderung des Samenergusses ein, weiters hat die Vasektomie keinerlei Einfluss auf den Hormonhaushalt, sodass sowohl das Lustgefühl, die Erektionsfähigkeit des Penis und die Potenz völlig unverändert bleiben.

WIE SICHER IST DIE VASEKTOMIE?

Die Vasektomie ist die sicherste Methode für den Mann, um eine dauerhafte Unfruchtbarkeit zu erreichen. Trotzdem kann in seltenen Fällen trotz technisch einwandfreier Operationstechnik eine neuerliche Durchgängigkeit der Samenleiter eintreten; in der Frühphase beträgt die Rate hierfür zwischen 0,2-5,3%, die Wahrscheinlichkeit für späte Durchgängigkeit (nach bereits eingetretener Azoospermie) liegt bei 0,03-1,2%.

KANN DIE VASEKTOMIE RÜCKGÄNGIG GEMACHT WERDEN?

Grundsätzlich kann der Eingriff auch nach Jahren noch rückgängig gemacht werden, es gibt aber keine Garantie, dass die Samenleiter nach einer Rückoperation wieder durchgängig werden bzw. die Qualität des Samens für eine Befruchtung ausreichen wird. Nach einem Zeitraum von zehn Jahren lassen etwa 2% der vasektomierten Männer meist aufgrund eines erneuten Kinderwunsches in einer neuen Partnerschaft eine Rückoperation durchführen.

Falls Sie Fragen zur Vasektomie haben sollten bzw. überlegen, diese durchführen zu lassen, freue ich mich auf ein persönliches Informationsgespräch in meiner Ordination.